IHHT

Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie

Das Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training ist ein hocheffektives Therapie- und Trainingsverfahren, welches Jahrzehnte vor seinem breiten medizinischen Einsatz dafür genutzt wurde, um Kosmonauten auf die extremen Bedingungen eines Weltraumaufenthaltes vorzubereiten.

Spätestens nach Verleihung des Medizin-Nobelpreises im Jahr 2019 für die Entdeckung des Hypoxie-induzierenden Faktors Ia muss dem Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training mit seinem enormen therapeutischen Potential im Rahmen einer ganzheitlichen Medizin mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) besteht darin, dem Körper mittels eines abgestimmten Programms über eine Atemmaske im Wechsel Luft mit reduzierten sowie mit übermäßigen Sauerstoffkonzentrationen zuzuführen. Ein kontrolliertes Absinken der Sauerstoffkonzentration im Blut fördert die Freisetzung des Hypoxieinduzierenden Faktors Ia. Paradoxerweise kommt es dadurch zu einer verbesserten Nutzung des Sauerstoffs intrazellulär in den Mitochondrien sowie starken Anpassungsreaktionen jeder einzelnen Zelle mit Zunahme einer Stressresistenz.

Bei Wiederholung dieses Trainingsreizes im Wechsel von Hypoxie und Hyperoxie erkennt die Zelle defekte, veraltete Mitochondrien, die dann in der nächsten Zellteilung neutralisiert und ersetzte werden. Mitochondrien sind die eigentlichen „Kraftwerke“ im Körper. Sie sind für die Produktion der Energie verantwortlich, die eine Zelle zum Funktionieren benötigt. Ein echter „Anti-Aging-Prozess“, da Gesundheit und Jugendlichkeit des menschlichen Körpers über die Vitalität und Energieproduktion jeder einzelnen Zelle definiert wird.

Wirkung des Trainings

1. Zellregeneration:

Das Hypoxie-Training fördert die Zellregeneration, indem es die Produktion von neuen Mitochondrien anregt. Eine verbesserte mitochondriale Funktion führt unweigerlich zu einem verbesserten Stoffwechsel und zu einem deutlich verlangsamten Alterungsprozess.
Zellregeneration benötigen wir auch bei starker körperlicher Belastung zum Beispiel durch Sport oder Krankheit.

 

2. Kollagenproduktion:

Eine verbesserte zelluläre Aktivität betrifft ebenso die Bindegewebszellen. So kann oft sichtbar die Kollagenproduktion angeregt werden, was die Elastizität und Festigkeit der Haut fördert und somit altersbedingten Hautveränderungen entgegenwirken kann.
Patienten und Patientinnen berichten regelmäßig von einem besseren und frischerem Hautbild.

3. Entzündungshemmung:

Das Erbgut der Mitochondrien ist beteiligt an Entzündungsreaktionen des Körpers zum Beispiel im Rahmen einer Infektion. Chronische Entzündungen spielen eine wichtige Rolle im Alterungsprozess und bei verschiedenen altersbedingten Krankheiten. Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training nimmt Einfluss auf die mitochondriale DNA-Kodierung und chronische Entzündungen können positiv beeinflusst werden. Wir wissen mittlerweile, dass Gensequenzen an- und ausgeschaltet werden können.
IHHT ist eine Therapie-Säule bei Long-Covid und Fatigue.

4. Hormonelle Regulation:

Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training hat Einfluss auf die Freisetzung von Wachstums- und Sexualhormonen. Zellen von hormonproduzierenden Drüsen haben noch einmal eine deutlich höhere Dichte an Mitochondrien als zum Beispiel Muskelzellen, sodass hier der Effekt der Zellerneuerung besonders zum Tragen kommt. Regulation von Hormondefiziten ist somit eine Wirkungsweise von IHHT. Positive Effekte sind möglich bei ausbleibender Periode, Wechseljahrsbeschwerden, vermeintlicher Infertilität bei Mann und Frau, ausbleibendem Kinderwunsch, Unterstützung von Trainingszielen.

5. Gewichtsreduktion

Zusätzlich zur Anregung des Stoffwechsels und der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit fördert IHHT die Reduktion von überschüssigem Körpergewicht. Bei jedem Training wird die Umsetzung von Glycogen (Speicher-Zucker) und Fett massiv angeregt. Trotz Ruhen auf einer Liege oder Sessel arbeiten die Zellen wie bei ausgeführtem Hochleistungssport. Mit begleitender Ernährungsumstellung ist das Erlangen eines Wunschgewichts somit möglich. Für Menschen, die sich ketotisch ernähren wollen, wird die Ketose schneller erreicht und stabiler aufrechterhalten.

6. Trainingsunterstützung:

Optimaler Zellstoffwechsel und die Nutzung von Fett in den Mitochondrien sind ein idealer Wegbereiter, um die körperliche Fitness und Ausdauerleistung zu verbessern. Im Training werden bessere Leistungen abgerufen, die Regenerationszeiten werden deutlich verkürzt.
Bei starker körperlicher Überanspruchung kann IHHT gezielt zur Entsäuerung eingesetzt werden. Über oben genannte hormonelle Mechanismen wird Super-Kompensation gefördert, Anabolie verstärkt.

7. Stressreduktion:

Das Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training reduziert deutlich Stress und fördert die persönliche Resilienz. Einerseits geschieht dies über den besseren Zellstoffwechsel und die Regulation von Stresshormonen. Anderseits übt IHHT einen starken Stimulationsreiz auf das Atemzentrum im Stammhirn aus, was mit einem tiefen „Loslassen“ im Körper beantwortet wird. Patienten und Patientinnen schlafen regelmäßig währende des Trainings ein oder berichten von einem unglaublich erholsamen meditativen Zustand. Die Wirkung ist nachhaltig und ermöglicht die Tagesaktivitäten gelassener zu gestalten oder nach einem ereignisreichen Tag abzuschalten und bei sich anzukommen. Das autonome Nervensystem wird reguliert, der Parasympathikus gefördert.

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